Wir wurden heute zu einem Zimmerbrand in den Ortsteil Volkersdorf alarmiert.
Vor Ort stellte sich folgende Lage dar:
Das ausgebaute Dachgeschoss des Wohngebäudes war komplett schwarz verraucht und Flammen schlagen aus einem Fenster. Es sind keine Menschen mehr im Gebäude.
Die ersten Feuerwehren wurden wie folgt eingesetzt:
Feuerwehr Jetzendorf begann mit dem Innenangriff unter Atemschutz über das Treppenhaus und einem C-Rohr im Außenangriff, während die Feuerwehr Scheyern mit der Drehleiter von außen auf der Westseite absicherte. Die Feuerwehr Hilgertshausen unterstützte im Innenangriff, stellt die Wasserversorgung der Drehleiter sicher und sperrte die Staatsstraße komplett.
Da immer wieder einzelne Knallgeräusche zu hören waren und aus dem Dachspitz Rauch austrat, wurden weitere Kräfte nachalarmiert:
Feuerwehr Allershausen mit Drehleiter zur Absicherung im Innenhof und die Feuerwehren Alberzell und Klenau-Junkenhofen zum Aufbau einer Wasserversorgung von der Ilm zur Feuerwehr Allershausen sowie Stellung von Atemschutzgeräteträgern.
Von den Bewohnern konnte in Erfahrung gebracht werden, dass es sich bei den Knallgeräuschen eventuell um Lithium-Ionen-Akkus handeln könnte, weshalb man sich in der Einsatzleitung zur Erhöhung der Alarmstufe auf B4 entschied.
Hierdurch wurde die Feuerwehr Petershausen zur Stellung von weiteren Atemschutzgeräteträgern, die Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung, der Abrollbehälter Atemschutz sowie der Fachberater des THW alarmiert.
Bürgermeister Manfred Betzin kam ebenfalls zur Einsatzstelle, um sich einen Überblick zu verschaffen und den Bewohnern Unterstützung anzubieten.
Das Gebäude wurde durch den Energieversorger komplett stromlos geschalten, um die Einsatzkräfte vor Strom zu schützen. Zur Kontrolle des rauchenden Dachspitzes wurde das Dach von außen aus der Drehleiter eröffnet und im Innenangriff die Holzverkleidung entfernt. Die gefundenen Glutnester wurden abgelöscht und alle Bereiche mehrfach mit Wärmebildkamera und Gasmessgerät kontrolliert.
Einzelne Feuerwehren konnten bei fortschreitendem Einsatzerfolg nach und nach aus dem Einsatz herausgelöst und wieder heimgeschickt werden. Die Feuerwehr Jetzendorf blieb noch eine weitere halbe Stunde an der Einsatzstelle zur Belüftung des Gebäudes.
Durch den ebenfalls anwesenden Baufachberater des THW wurde die Statik des Gebäudes kontrolliert und Entwarnung gegeben werden. Die Polizeistreife aus Pfaffenhofen sowie der Kriminaldauerdienst aus Ingolstadt übernahmen noch während des Einsatzes die Ermittlungen zur Brandursache.
Um 20:30 Uhr erfolgte nochmals eine Brandnachschau durch die Feuerwehr Jetzendorf zur Kontrolle des Gebäudes, ob noch irgendwo Glutnester vorhanden sind. Es wurden keine gefunden. Das Gebäude wurde anschließend durch eine Polizeistreife wieder versiegelt. Die Brandursachenermittler der Kriminalpolizei werden am Montag die Untersuchung fortführen.
Durch den massiven Personaleinsatz konnte der Brand auf das brennende Zimmer, das Obergeschoss des Treppenhauses, zwei angrenzende Zimmer sowie Teile des Dachspitzes begrenzt werden. Wegen des Brandrauches sind aber weitere Teile des Gebäudes massiv beschädigt worden. Weder von den Bewohnern noch von den Einsatzkräften wurde jemand verletzt.
Insgesamt waren im Einsatz:
8 Feuerwehren aus drei Landkreisen mit rund 110 Feuerwehrdienstleistenden
Kreisbrandinspektion Pfaffenhofen mit KBI Christian Nitschke und Fach-KBM Leiter UG-ÖEL Stefan Nitschke
Kreisbrandinspektion Dachau mit KBM Kasimir Solms
Rettungsdienst mit 2 Rettungswagen (Jetzendorf & Altomünster) und Einsatzleiter Rettungsdienst sowie Helfer vor Ort Hilgertshausen
Technisches Hilfswerk mit 4 Einsatzkräften
Polizei mit einer Streife und Kriminaldauerdienst
Energieversorger
Bürgermeister
Gesamt: 128 Personen
Die Feuerwehr Jetzendorf dankt auch im Namen der Gemeinde Jetzendorf allen eingesetzten Einsatzkräften für die hervorragende Zusammenarbeit.
Bildquellen:
Feuerwehr Jetzendorf, BRK Pfaffenhofen - RTW Jetzendorf
